Verbund der Landeserdbebendienste von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
Die Erdbebentätigkeit in Deutschland konzentriert sich zu einem großen Teil in den Regionen entlang des Rheins und angrenzenden Gebieten. Als Nahtstelle Mitteleuropas stellen der Oberrheingraben, das Mittelrheingebiet und die Niederrheinische Bucht eine geologische Schwächezone dar, an der vermehrt Erdbeben auftreten.
Zentrale Einrichtungen zur Messung von Erdbeben in dieser Region sind der am Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspräsidium Freiburg angesiedelte Landeserdbebendienst (LED) Baden-Württemberg und der Landeserdbebendienst (LER) am Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz in Mainz.
Aus der engen Kooperation dieser beiden Dienste ist nun ein Verbund entstanden. Mit einer Vereinbarung der beiden Bundesländer wurde Anfang 2009 der „Erdbebendienst Südwest“ als Verbund der Landeserdbebendienste von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gegründet und am 01.02.2011 offiziell in Betrieb genommen.
Ziel des Verbundes ist es, Ressourcen zu bündeln, um schnell und zuverlässig über Erdbeben in beiden Bundesländern informieren zu können. Zentrale Aufgaben sind die Übertragung, Auswertung, Qualitätssicherung und Archivierung der seismischen Messdaten, die schnelle Bereitstellung von Erdbebeninformationen, insbesondere die Erdbebenmeldung an die Lagezentren der beiden Landesinnenministerien in Stuttgart und Mainz sowie eine wissenschaftliche Bearbeitung der Daten.
Die technischen und wissenschaftlichen Aufgaben im Erdbebendienst Südwest sind fortan beim LED in Freiburg konzentriert. Die weiteren Aufgaben, wie z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Beratung und behördliche Belange, verbleiben bei den jeweils zuständigen Landesdiensten.
Nutzer der Informationen und Daten des Erdbebendienstes Südwest sind Öffentlichkeit, Medien, Polizei und Katastrophenschutz, Betreiber technischer Großanlagen, Versicherungen, Gutachter, Normungsgremien, Behörden und Forschungseinrichtungen.